Am 20. Juli 2024 feierten wir das 60-jährige Bestehen des Chors. 60 Jahre sind für einen Posaunenchor fast noch ein jugendliches Alter, und gegenüber vielen anderen Chören sind wir ‚Nachzügler‘. Doch ist auch in dieser vergleichsweise kurzen Zeit unendlich viel passiert, woran wir uns und andere gerne und dankbar erinnern.
Gründung und Anfangszeit
Die Initiative zur Gründung im Jahr 1964 ging von Pfarrer Gotthold Rebstock aus, der dabei wohl auch die im Jahr 1965 anstehende Wiedereinweihung unserer in dieser Zeit grundlegend renovierten Georgskirche im Auge hatte.
Gewissermaßen Pate und Geburtshelfer in einer Person war der damalige Bezirksposaunenwart Paul Häge, Langenau, der mit einigen leihweise überlassenen Instrumenten eine wichtige Grundlage für die bevorstehende Ausbildung bereitstellte. 1979 widmet er ‚dem Chor Ettlenschieß in Dankbarkeit‘ seine Komposition Ein Tag auf der Alb.
Dreh- und Angelpunkt war jedoch der Gündungschorleiter Rudolf Baier. Es ist wohl kaum zu ermessen, was er – nicht nur in der Anfangszeit, aber damals ganz besonders – geleistet hat, um seinen Posaunenchor aufzubauen und am Leben zu erhalten. Ab 1969 wurde er dabei von Hans Seibold als Vorstand unterstützt, dessen Tatkraft der Chor ebenfalls viel zu verdanken hat.
Gründungsmitglieder bei der ersten Zusammenkunft am 20. April 1964 in der Schule waren Rudolf Baier, Siegfried Buck, Siegfried Krämer, Otto Lehmann, Hans Lohrmann, Erwin Maier, Hans Moll, Jörg Seibold und Peter Seibold. Außerdem traten im Gründungsjahr ein: Reinhold Krämer, Hans Maier, Willy Seibold (1. August), Margot Fischer, Ernst Maier, Hans Seibold und Helmut Seibold (30. November).
Im Mai 1969 wählte der Posaunenchor Ettlenschieß seinen ersten Ausschuss um Vorstand Hans Seibold: Siegfried Krämer als Kassier, Hans Lohrmann als Schriftführer sowie Jörg Fiseli und Jörg Seibold als Mitglieder.
Im Jahr 2000 trat Gründungsdirigent Rudolf Baier in den Ruhestand und übergab den Dirigentenstab an Hans Lohrmann. 2005 löste Horst Miller Gründungsvorstand Hans Seibold ab. 2023 wurde Tim Possath zu seinem Nachfolger gewählt.
Beginn der Bläserdienste
Der erste öffentlicher Auftritt mit dem Choral Großer Gott, wir loben dich fand im Oktober 1964 bei einem Bibelabend in der Kirche statt. Seither ist unsere musikalische Hauptaufgabe das Spiel im Gottesdienst. Dazu kommen besondere Einsätze wie Konfirmation, Christmette und die persönlichen Festtage der Bläserinnen und Bläser.
Bereits zwei Jahre nach der Gründung wurde die erste geistliche Abendmusik zum Advent bestritten. Die erste Teilnahme am Landesposaunentag in Ulm folgte 1968. Rudolf Baier erhielt dabei die Aufgabe der Leitung der Bläser in der Pauluskirche. Seit 1993 spielen wir auch auf wechselnden Weihnachtsmärkten; mit dem Kurrendeblasen am Heiligen Abend wurde 1967 begonnen. Eher weltliche Musik steht bei der Jahresfeier des Schützenvereins seit 1973, bei den persönlichen Festen der Bläserinnen und Bläser sowie bei unseren Theaterabenden auf dem Programm.
Theater: Der Dorfabend wird eingeführt
Ausgangspunkt dieses für einen Posaunenchor eher ungewöhnlichen Betätigungsfelds waren kleinere Einlagen bei den Altennachmittagen und Gemeindeabenden der Kirchengemeinde im Gasthaus Hirsch. 1969 nahm Rudolf Baier als gestrenger Spielleiter und Regisseur mit den Einaktern S Ehragschenk und Älles weagara Gois die in dieser Zeit stark rückläufige dörfliche Theatertradition der Vereine wieder auf. Den ersten Dorfabend im Schützenhaus, also einen geselligen Abend mit Theater und Musik, bot der Chor 1976. Uraufführung hatte dabei die Komposition Ein Tag auf der Alb von Paul Häge.
1978 stand mit dem legendären Auf Spitz und Knopf erstmals ein abendfüllender Dreiakter auf dem Spielplan. Bis 1997 spielte man in jährlichem, danach meist in zweijährigem Turnus und teilweise unter Mitwirkung von Gastkünstler/-innen aus dem örtlichen oder familiären Umfeld.
Ausflüge, Wanderungen und Reisen
Schon 1967 wurde die – seither konsequent durchgehaltene – Ausflugstradition begründet, und zwar mit einer noch in zwei Privatautos durchgeführten Fahrt an den Bodensee und nach Oberstdorf. Seither engagieren sich hauptsächlich die Vorstände und deren Beauftragte vorbildlich in der Auswahl attraktiver Ziele und Ausflugsorganisation.
Wanderungen wurden ab 1972 zunächst als ausgedehnte Maiwanderungen unternommen. Seit Ende der 1990er-Jahre gibt es stattdessen kürzere Winter-, Nacht- und Radwanderungen in die nähere Umgebung. Bergtouren waren ab 1988 ein spezielles Angebot von Vorstand Hans Seibold.
Unsere Reisen haben sich aus einem Abstecher der Lottogemeinschaft nach Hamburg 1996 entwickelt. Das nächste Wunschziel New York wurde anfangs eher als Jux aufgefasst, jedoch vom heutigen Vorstand Horst Miller in tadelloser Weise organisiert und geleitet. Seither hat uns das ‚Reisebüro Miller‘ zahllose unvergessliche Erlebnisse beschert.
40 Jahre Posaunenchor Ettlenschieß
Im Festgottesdienst zum 40-jährigen Bestehen des Chors hielt Pfarrerin Eva-Maria Busch eine Predigt, die Grundsätzliches zu unserem Selbstverständnis als Posaunenchor und den Aufgaben unserer Musik sagt und die in Erinnerung geblieben ist.
Wer die Predigt noch einmal nachlesen möchte, kann sie hier als pdf herunterladen.
50 Jahre Posaunenchor Ettlenschieß
Am 24. und 25. Mai 2014 feierten wir das 50-jährige Bestehen des Chors unter anderem mit einem Konzert des Schwäbischen Posaunendienstes unter Landesposaunenwart KMD Hans-Ulrich Nonnenmann. Unter dem Motto ‚…und fast alle Töne waren richtig!‘ unternahmen wir eine fröhliche Reise durch die vergangenen 50 Jahre in Wort und Musik.
Hier gibt es ‚…und fast alle Töne waren richtig!‘ als pdf zum Herunterladen und Nachlesen.
Wir wünschen viel Vergnügen und gute Unterhaltung!
Unsere Chronik
Die Geschichte des Posaunenchors ist seit Beginn in einer Chronik mit humorvollen Jahresberichten, Programmen, Fotos, Presseartikeln und ähnlichem festgehalten. Seit dem Jahr 2000 pflegt Schriftführerin Silke Possath die Annalen des Chors, bis dahin hatte Hans Lohrmann das Amt des Schriftführers inne.
Eine Zusammenfassung aller wichtigen Ereignissen hier als pdf.