Im Zusammenhang mit dem kommenden Jubiläums-Lapo fragt die Landesstelle nach ‚Anekdoten und persönlichen Erlebnissen im Zusammenhang mit einem Landesposaunentag‘. Hier unser Beitrag – der Altmeister kommentiert die Geschichte auch heute noch mit der unbezweifelbaren Feststellung ‚mir
wared fei scho krottafrech‘!
Für unseren 1964 gegründeten Posaunenchor Ettlenschieß war der 22. Lapo im Jahr 1968 – bei dem der Dirigentenstab von Hermann Mühleisen an Wilhelm Mergenthaler übergeben wurde – der erste Ulmer Landesposaunentag. Der Ulmer Bezirksposaunenwart hatte unseren Chorleiter im Vorfeld gebeten, zusammen mit zwei benachbarten Chören den Gottesdienst in der Pauluskirche – damals noch nicht Lapo-Veranstaltungsort – zu ‚bespielen‘. Trotz seiner damals noch überschaubaren Erfahrung als Dirigent erklärte der sich dazu bereit – ohne freilich zu ahnen, was auf ihn zukommen sollte.
Da das Münster trotz der erstmals hinzugenommenen Donauhalle überfüllt war, wichen zahlreiche Teilnehmer in die Pauluskirche aus und unserem wackeren Dirigenten rutschte vor Schreck fast das Herz in die Hose, als er sich auf der großen Empore unversehens einer hundertfachen Bläserschar gegenüber fand. Und einer der vielen Neuankömmlinge fragte ihn gar noch höflich und in unüberhörbar amerikanischem Slang, ob er denn auch mitspielen d ü r f e ! Nach dem recht ordentlich überstandenen Gottesdienst bedankte er sich nochmals beim Chorleiter, lobte den ‚Wonderful Singing Sound‘ und erwähnte bei seiner Verabschiedung, er sei Berufshornist und Professor an einer Musikhochschule in den USA!
Ob es wohl der ‚amerikanische Gast‘ von KMD Hermann Stern war, der zu ihm nach der Schlussfeier sagte: ‚Der schönste Tag meines Lebens!‘ (entnommen aus ‚Ulm – ein Vorplatz des Himmels‘)?