Reise nach Wien

Ein berühmter Ettlenschießer Dichter schrieb einmal aus Wien in die ferne Heimat:

Es grüßen mit der ganzen Bande
aus Wien vom schönen Donaustrande
die Fiaker und das Burgtheater,
dazu das Riesenrad vom Prater.
Der Stephansdom grüßt sowieso,
Schönbrunn mitsamt dem Kaiser-Clo.
Aus Grinzing grüßt der Moser-Hans,
aus seiner Gruft der Kaiser Franz.
Die Lipizzaner, Johann Strauss,
der Dirigent vom Opernhaus.
Und vom Zentralfriedhof zum Schluss
schickt die ‚Belegschaft‘ Gruß und Kuss.

Dem ist nichts hinzuzufügen außer ein paar Schnappschüssen; für den Wechsel zum nächsten Bild bitte auf den Pfeil klicken. Bei Interesse findet sich hier das Reiseprogramm als pdf.

Ein munteres Trüppchen machte sich am 7. Juni 2018 auf nach Wien.
Horst übernahm nicht nur die absolut professionelle Reiseleitung, ...
... sondern sorgte auch persönlich für unser leibliches Wohl.
 
 
 
Marianne unterstützte ihren Gatten tatkräftig:
Nur wer auch das zweite Paar Saiten entgegennahm, durfte zur Weiterfahrt in den Bus steigen.
Vortrefflich gestärkt erreichten wir also am Nachmittag Melk, ...
... wo wir das hoch über der Donau gelegene Kloster unsicher machten.
 
Die angebotenen Erfrischungen nahmen wir gern entgegen.
 
 
Schea wars z' Melk, jetzt aber auf nach Wean!
(Vom Rest des Tages gibt es keine Bilder, weil wir nach der Ankunft in Wien vom Abendessen natürlich direkt in die Abendruhe übergingen.)
Am nächsten Morgen ließen wir uns vom Hotel abholen und durch Wien chauffieren.
Allerdings nicht mit dem Fiaker, sondern – viel besser – von Benno mit unserem Bus.
Vorbei am DC Tower, einem der höchsten Gebäude Österreichs, ging es zur UNO City ...
... und zum Zentralfriedhof. Dort sind 3 Millionen Wiener begraben.
Das Gelände ist so weitläufig, ...
... dass dort Autos, eine Buslinie und – natürlich – auch Fiaker fahren dürfen. Viele berühmte Persönlichkeiten sind hier begraben ...
... sortiert nach Profession. (Uns ließen sie zum Glück wieder gehen.)
Der Grabstein von Udo Jürgens (1934 – 2014) stellt einen Flügel dar.
Das Grab von Schauspieler Hans Moser (1880 – 1964) und seiner Frau Blanca.
Das Grab von Bruno Kreisky (1911 – 1990) und seiner Frau Vera; er war von 1970 bis 1983 Bundeskanzler der Republik Österreich.
Auch die Friedhofskirche zum heiligen Karl Borromäus (Luegerkirche) ist außen ...
... wie innen ...
... absolut sehenswert.
 
Aber das Beste: Es gibt ein Klo!
Den Nachmittag verbrachten wir am Schloss Schönbrunn, der Sommerresidenz der Habsburger.
 
Der wunderschön angelegte Schlossgarten lud ein ...
... zum Lustwandeln.
Vorbei am Palmenhaus ...
... und an Neptuns Brunnen ...
... gings hinauf zur Gloriette. Dort frühstückte einst Sissis Franzl gern ...
... bei bester Aussicht.
Nach diesen Strapazen waren uns jedes Fleckle Schatten ...
... und jedes laue Lüftle recht.
Bei der Führung durch das Schloss durfte man eigentlich nicht fotografieren, deshalb nur das Wichtigste: Wo dr Kaiser z' Fuaß nagaht.
Am späten Nachmittag gings mit dem Bus gen Grinzing und den Kahlenberg hinauf. Die Josefskirche dort erinnert an die Befreiung Wiens von der Türkenbelagerung 1683.
Außerdem hat von hier aus einen formidablen Blick auf die Stadt an der Donau.
Zum ausführlichen Ausklang des Tages gabs Wein, Würschtl und Gesang im Heurigen in Grinzing.
Am Samstag machten wir uns auf, Wien per pedes zu erkunden, ...
... wiederum geführt vom bestens vorbereiteten Vorstand.
Gut gelaunt fielen wir in den Hauptbahnhof ein, belagerten sämliche Fahrkartenautomaten, überwältigten sie und zogen wieder von dannen.
Auch auf dem Weg hinab zur S-Bahn waren wir noch frohgemut, aber dann ...
 
Zum Glück konnten wir schon nach kurzer Zeit wieder hinauf zu Licht und Luft, wo auch gleich eine Anregung für die nächste Wien-Reise wartete.
Moni: "Mensch Gunther, des wär doch was!" – Gunther: "Ma sott amaol da Kassier fraoga ..."
Dann erreichten wir die Votivkirche. Sie wurde zum Dank für die Vereitelung eines Attentats auf den jungen Kaiser Franz Joseph erbaut.
 
 
Die Wiener meistens sehr höflich, ...
... wie man sieht. Sie können aber auch anders. Als der Attentäter, ein ungarischer Schneider, auf der Simmeringer Heide hingerichtet wurde, dichteten sie:

"Auf der Simmeringer Had’,
hat’s an Schneider verwaht,
aber's g'schicht ihm schon recht,
weil was sticht er so schlecht."
Von der Votivkirche führte unser Rundgang zum Rathaus ...
... und am Burgtheater vorbei.
Nach so viel Kultur brauchten wir erst mal eine Pause.
Der Volksgarten bot uns Erholung, ...
... jedem auf seine Weise.
 
 
Dann machten wir uns auf zur Hofburg ...
... und erwiesen Maria Theresia unsere Referenz.
Auf dem Naschmarkt ....
... machten wir Mittagspause.
 
Und wir stellten zufrieden fest, ...
... dass der Naschmarkt seinem Namen Ehre macht.
Jetzt aber auf zur Staatsoper!
 
 
Der Teesalon (früher Kaisersalon) ...
... und die heutige Mittelloge waren früher dem Kaiserhof vorbehalten.
Aber auch wir hatten bei unserer Führung ...
... einen Spitzenblick auf die berühmten Bretter und konstatierten, ...
... dass es dahinter ähnlich zugeht wie beim Dorfabend.
Anschließend war laut Programm Zeit zur freien Verfügung und so mischten wir uns unters Volk, zum Beispiel an der Hofburg und in der Kapuzinergruft. Dann aber hieß es ...
Auf gahts, Leit!
Wir folgten dem Ruf vom Steffl – so nennen die Wiener, was offiziell "Südturm der Domkirche zu St. Stephan" heißt. So anstrengend wie der Name ist auch der Aufstieg: 343 Stufen in einem schmalen Schnecken-Treppenhaus. Dementsprechend war unser Zustand, als wir oben ankamen ...
 
 
 
Aber wir hatten noch genug Reserven, trotz zahlreicher anderer Touris (darunter auch ein Gockel) Plätzla mit Aussicht zu ergattern.
 
Ein paar ganz Besessene, ...
... die immer noch nicht genug hatten von der Kultur, ...
... wohnten dem Public Viewing an der Staatsoper bei.
Unbestätigten Berichten zufolge sah man sie später am Abend völlig losgelöst über den Prater tänzeln. Sicher ist, dass wir den Tag glücklich in Kettenkarussell und Riesenrad ausklingen ließen.
 
 
Am Sonntag hieß es Abschied nehmen vom schönen Wien. Doch selbigen versüßte uns ein Abstecher nach Passau. Wir kamen gerade rechtzeitig, um im Dom St. Stephan (der extra für uns ein schönstes Gerüst angelegt hatte) noch ein Zipfelchen der Messe zu erhaschen – nämlich das fulminante Nachspiel auf der größten Domorgel der Welt.
Und so verließen wir den Dom ähnlich beseelt dreinblickend wie der Passauer Tölpel – ein Wahrzeichen der Stadt, von dem keiner mehr so genau weiß, wo es herkommt.
Anschließend strawanzten wir noch durch die Altstadt am Dreiflüsseeck, wie die Bayern sagen würden. Bei uns würde man sagen, wir schwanzelten.
 
 
Ade – war schee!
Dem Dank des Chorleiters ist nichts hinzuzufügen!
Außer vielleicht die Frage, wohins das nächste Mal geht ...